Zapomniane dziedzictwo

wochenblatt.pl 5 godzin temu
Zdjęcie: Malerisch, besonders im Frühling, Foto: LuzynaS - Wikipedia


Park Venedig – die Perle von Sulzbach (Sulistrowiczki) und die Vision von Dr. Erich Bohn

Der Park Venedig ist ein einzigartiger Ort mit einer reichen Geschichte und einem besonderen Charakter, der seit über hundert Jahren Naturliebhaber, Architekturfreunde und Liebhaber vergangener Epochen begeistert. Er liegt im malerischen Tal des Sulzbach (Sulistrowicki Potok) auf dem Gebiet des heutigen Sulzbach (Sulistrowiczki) und entstand an der Stelle eines Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert.

Hier, dank der Vision und Entschlossenheit von Dr. Erich Bohn, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Sanatorium sowie ein Landschaftspark im venezianischen Stil errichtet, dessen Wasser- und Architekturelemente noch heute Besucher anziehen.

Anfänge und Konzept des Parks

Die Geschichte dieses Ortes reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als 1747 in Sulzbach (Sulistrowiczki) ein Herrenhaus errichtet wurde. Doch erst an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erhielt das Gelände eine neue Bedeutung. Im Jahr 1907 kaufte Dr. Erich Bohn, ein Rechtsanwalt aus Breslau (Wrocław) und Kunst- sowie Naturfreund, das umliegende Land. Begeistert von der Schönheit der Landschaft und dem heilenden Potenzial dieses Ortes, beschloss er, ein Sanatorium für Kinder mit Tuberkulose und für Personen, die sich vom Lärm der Stadt erholen wollten, zu errichten. Der Bau dauerte bis 1911, und neben dem Sanatorium entstand ein Park mit einer Fläche von etwa 8 Hektar.

Malerisch, besonders im Frühling. Foto: LuzynaS – Wikipedia

Der nördliche Teil des Parks wurde im venezianischen Stil gestaltet, was in der Region eine Seltenheit darstellte. Der Name „Venedig“ stammt von den zahlreichen Wasserelementen – Kanälen, Schleusen, Dämmen, Terrassen, Brücken und einem Wasserfall. Die Wasserinfrastruktur schuf eine malerische, harmonische Landschaft, die der Entspannung und der Verbesserung der Gesundheit der Kurgäste dienen sollte.

Stil und Architektur des Parks

Der Park Venedig war das Werk der Zusammenarbeit von Dr. Erich Bohn und dem Architekten Albert Friebe – einem Schüler und Mitarbeiter des berühmten Hans Poelzig, dem Schöpfer unter anderem des Berliner Schauspielhauses (Berliner Großtheater) und des Vierkuppelpavillons (Pavillon der Vier Kuppeln) in Breslau (Wrocław). Die Verbindung von modernistischen Tendenzen mit der Natürlichkeit der Landschaft ergab einen innovativen Park, der sich harmonisch in seine Umgebung einfügte.

“Trotz der Vernachlässigung bleibt der Park Venedig ein Ort voller Magie und Charme. Er ist ein beliebter Ort für Spaziergänge und Fotoshootings, insbesondere für Hochzeitsfotos.”

Bohns Ambition war es, einen modernen Raum zu schaffen, der die natürliche Beschaffenheit des Geländes nicht beeinträchtigt. Beim Bau wurden lokale Materialien verwendet – Gabro und Granit aus dem Löwengebirge (Schleiergebirge / Masyw Ślęża) sowie Holz. Der Park wurde in drei Hauptbereiche unterteilt:

  • den Wasserbereich mit zwei Teichen und einer weitläufigen Lichtung,
  • einen Hügel mit einer Laube,
  • einen Gemüse- und Blumengarten.
Foto: LuzynaS

Die Teiche wurden mit monumentalen Steinmauern und hohen Pylonen eingefasst, über die das Wasser in Kaskaden hinabfloss. Daneben wurden Brücken, Bänke und kleine Terrassen errichtet, die einen ruhigen Aufenthalt am Wasser ermöglichten. Das gesamte Gelände wurde von einem stilvollen Zaun mit zwei Toren umgeben – einem oberen Steintor und einem unteren Tor aus Holz und Metall. In die Tore wurden Fragmente der Steinmetzkunst aus dem 16. Jahrhundert eingearbeitet – Sandsteinreliefs, die die Tugenden Glaube und Barmherzigkeit personifizieren, sowie Akanthusornamente, die vom Renaissancegrabmal der Fürsten von Schönaich-Carolath aus Schlaupitz (Słupice) stammen. Diese Verbindung lokaler Geschichte mit künstlerischem Können machte den Park außergewöhnlich.

Hölzernes Tor im Park Venedig. Foto:Annkru79

Persönlichkeit von Dr. Erich Bohn

Erich Bohn wurde in Breslau (Wrocław) in eine Familie von Musikwissenschaftlern und Philosophen, Emil Bohn, geboren. Nach dem Erwerb seines Doktortitels in Jura arbeitete er als Rechtsanwalt und Notar sowie als Sekretär der Intendanz in Breslau (Wrocław) und Berlin (Berlin). Das Recht war jedoch nur eine seiner Leidenschaften. Bohn beschäftigte sich auch mit Architektur, Archäologie, Grafik, Biologie, Literatur, Malerei und Okkultismus. Er war Mitglied des Wissenschaftlich-Humanitären Komitees, interessierte sich für parapsychologische Forschungen und war in okkulten Kreisen aktiv.

Sein offener Geist und seine vielfältigen Interessen fanden Ausdruck in der Anlage des Parks – einem Ort, der der Gesundheit und der geistigen Erholung dienen sollte. 1907 kaufte er Sulzbach (Sulistrowiczki) und begann mit der Umsetzung seiner Vision eines Sanatoriums und eines modernen Landschaftsparks.

Ein dunkles Kapitel

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde der Park zum Treffpunkt einer Freimaurerloge und fand Veranstaltungen mit religiös-okkulter Prägung statt. Bohn selbst wurde Mitglied der NSDAP. Das Sanatorium wurde staatlich verwaltet und diente unter der „Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt“ als Ort für das umstrittene Projekt „Lebensborn“. Der Park wurde zur Kulisse für Treffen der Hitlerjugend mit deutschen Frauen.

Nach dem Krieg geriet der Park in Vergessenheit. Teile der Vegetation wurden zerstört, exotische Blumen verschwanden, und die Wassereinrichtungen wurden vernachlässigt und überwucherten. Um 1970 wurde der Zaun des Parks abgerissen, doch die Geländeaufteilung, Steinbauten und die beiden historischen Tore sind weiterhin sichtbar.

Die Glanzzeiten liegen in der Vergangenheit. Foto: LuzynaS-Wikipedia

Der Park Venedig heute

Trotz der Vernachlässigung bleibt der Park Venedig ein Ort voller Magie und Charme. Er ist ein beliebter Ort für Spaziergänge und Fotoshootings, insbesondere für Hochzeitsfotos. Die steinernen Dämme, Überreste der Kaskaden, Lindenalleen und zahlreiche alte Bäume verleihen diesem Ort ein einzigartiges Flair.

In den letzten Jahren ging der Park in Privatbesitz über, und der neue Eigentümer führte kleinere Aufräumarbeiten durch. Eine vollständige Sanierung des Parks steht jedoch noch aus.

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