Unser Format “Vaterland” fasst alle wichtigen Neuigkeiten aus der Bundesrepublik Deutschland für Sie zusammen. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in der Bundesrepublik auf einen Blick.
E-Autos populärer, aber nicht vorn:
Die Deutschen werden für Elektroautos immer offener, doch für eine Relevation ist es noch nicht so weit. Nach neuesten Angaben sind die Verbrenner immer noch beliebter. Im Mai 2025 wurden in Deutschland über 43.000 reine Elektrofahrzeuge neu zugelassen – das entspricht einem Marktanteil von 18 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Zuwachs von 45 Prozent. Der Aufschwung wird durch steuerliche Vorteile und Preisnachlässe begünstigt, von denen vor allem Unternehmen profitieren. Gleichzeitig sank der durchschnittliche CO₂-Ausstoß der Neuwagen auf 109 Gramm pro Kilometer – ein Rückgang von über 12 Prozent. Insgesamt meldete das Kraftfahrt-Bundesamt für Mai 239.297 neue Pkw-Zulassungen. Der Markt bewegt sich damit leicht über dem Vorjahresniveau, bleibt aber deutlich hinter den Werten der Vor-Pandemiezeit zurück. Klassische Antriebe dominieren weiterhin: Über 67.000 Benziner und mehr als 35.000 Diesel fanden neue Besitzer. Hybridfahrzeuge – inklusive 25.000 Plug-in-Varianten – kamen auf über 92.000 Einheiten. Marken wie VW, BMW und Mercedes behaupten sich an der Spitze. Während Tesla mit lediglich 1210 Neuzulassungen stark verliert, zieht die chinesische Marke BYD mit 1857 neu zugelassenen Fahrzeugen erstmals an Tesla vorbei.
Quelle: adac.de
Raketenabwehr für Berlin?:
Die deutsche Hauptstadt braucht mehr militärische Sicherheit – und das durch ein modernes Abwehrsystem. So will es jedenfalls die CDU-Fraktion aus Berlin. Vorbild soll der sogenannte israelische „Iron Dome“ sein. Um sich ein genaues Bild von der Technologie zu machen, ist eine Delegation der Fraktion sogar nach Tel Aviv gereist. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Bedrohung durch militärische Eskalationen in Europa spürbar geworden. Vor diesem Hintergrund fordert der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Stettner eine klare Reaktion. Berlin wäre demnach bei einem Raketenangriff ein vorrangiges Ziel, deshalb müsse man die Verteidigungsfähigkeit der Stadt dringend stärken. Der sogenannte „Iron Dome“ ist ein mobiles Raketenabwehrsystem, das seit 2011 in Israel eingesetzt wird. Es erkennt und zerstört anfliegende Geschosse aus großer Entfernung. Die Erfolgsquote liegt laut Berichten bei bis zu 90 Prozent. Wie viel ein solches System in Berlin kosten würde, ist noch unklar. Auch der Umfang – ob nur das Regierungsviertel oder ganz Berlin geschützt werden soll – steht zur Diskussion. Die Finanzierung soll jedoch der Bund übernehmen. Stettner kündigte an, das Thema in die Gespräche zum Hauptstadtvertrag einzubringen.
Quelle: bild.de

Foto: A_Peach / Wikimedia Commons.
Länder leiden unterm Deutschlandticket:
Das Deutschlandticket ist beliebt, vor allem bei den Pendlern, viele Politiker sehen seine Zukunft aber skeptisch. Grund sind die enormen Kosten für Bund und Länder. Über 14 Millionen Menschen greifen laut Bundesregierung regelmäßig zum günstigen Monatsticket für den Nah- und Regionalverkehr. Doch trotz der hohen Nachfrage steht das Angebot auf wackligen Beinen. Derzeit zahlen Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich, um Einnahmeverluste der Verkehrsunternehmen auszugleichen. Allerdings ist die Bundesförderung bisher nur bis Ende 2025 rechtlich gesichert. Besonders kritisch äußerte sich Berlins Regierungschef Kai Wegner (CDU). Er stellt infrage, ob sich die Länder weiterhin an einem Modell beteiligen können, das vorrangig auf Bundesebene initiiert wurde, aber stark aus den Landeskassen mitfinanziert wird. Wegner verweist auf die angespannte Haushaltslage und sieht kaum Spielraum für zusätzliche Belastungen. Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sieht die Gespräche mit den Ländern als schwierig. Der Bund sei nicht bereit, mehr als die Hälfte der Finanzierung zu übernehmen und fordert ein gemeinsames Finanzierungsmodell der Länder. Ob das Ticket dauerhaft bleibt oder in veränderter Form fortgeführt wird, ist unklar.
Quelle: spiegel.de
Deutschland will Ärzte halten:
Das Medizinstudium in Deutschland ist auch für Menschen aus dem Ausland kostenlos. Dies könnte sich aber demnächst ändern, es sei denn, die Ärzte bleiben auch im Land. Vor allem in der CDU wächst der Druck, Änderungen bei der Finanzierung des Medizinstudiums für internationale Studierende durchzusetzen. Ein neuer Vorstoß aus Sachsen-Anhalt sieht vor, dass ausländische Absolventen nach ihrem Abschluss mindestens fünf Jahre im ländlichen Raum Deutschlands arbeiten – oder aber die Kosten ihres Studiums vollständig zurückerstatten müssen. Marco Tullner, ehemaliger Bildungsminister des Landes, betont, dass ein Studium in Sachsen-Anhalt für Ausländer künftig nicht mehr ohne verpflichtende Gegenleistung möglich sein solle. Der Hintergrund: Rund eine halbe Million ausländische Studierende sind derzeit in Deutschland immatrikuliert – die Mehrheit aus Staaten wie Indien oder China. Allein ein Medizinstudienplatz kostet den Staat durchschnittlich über 30.000 Euro im Jahr. Während Länder wie Frankreich oder Großbritannien hohe Studiengebühren verlangen, bleibt Deutschland vergleichsweise kostenfrei – mit wenigen Ausnahmen wie Baden-Württemberg. Auch andere CDU-Politiker sehen darin ein Ungleichgewicht.
Quelle: bild.de

Foto: Víctor Santa María / Wikimedia Commons.
Bundesminister Dobrindt zu Besuch in Polen:
Vor allem gemeinsame Lösungen suchte Bundesminister Alexander Dobrindt unlängst bei einem Besuch in Polen. Im Fokus stand dabei das Thema der Grenzkontrollen. Bei seinem Treffen mit dem polnischen Innenminister Tomasz Siemoniak in Warschau bemühte sich Dobrindt um eine Annäherung in der von Spannungen geprägten Debatte über die verschärften deutschen Grenzkontrollen. Diese Maßnahmen, die insbesondere Polen kritisiert hatte, waren kurz nach Amtsantritt der neuen Bundesregierung eingeführt worden und zielen unter anderem darauf ab, irreguläre Migration zu begrenzen. Beide Minister betonten bei ihrem Austausch die Notwendigkeit, die europäischen Außengrenzen stärker zu sichern und wirksamer gegen illegale Einreisen vorzugehen. Sie verwiesen dabei auf hybride Bedrohungen durch Russland und Belarus, die gezielt Migration instrumentalisieren sollen. Vor diesem Hintergrund sei es legitim, nationale Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Trotz Meinungsverschiedenheiten, insbesondere nach einem umstrittenen Vorfall an der deutsch-polnischen Grenze in Frankfurt/Oder, erklärten sich beide Seiten bereit, den grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb des Schengenraums langfristig wieder ohne Kontrollen zu ermöglichen.
Quelle: spiegel.de
Werden Reiche die Krankenkassen füllen?:
Die deutschen Krankenkassen brauchen mehr Geld, nach der SPD soll es von den Reichsten kommen. Mit der Union ist man dabei aber nicht einer Meinung. Gemeint ist ein höherer Beitrag von Besserverdienenden. Der Gesundheitspolitiker Christos Pantazis schlägt vor, die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung an die der Rentenversicherung anzugleichen – konkret um rund 2500 Euro nach oben. Damit müssten Topverdiener einen größeren Teil ihres Gehalts für die Gesundheitsversorgung abführen. Rund 30 Prozent der Vollzeitbeschäftigten kämen laut Statistischem Bundesamt auf ein Einkommen, das von dieser Anpassung betroffen wäre. Die CDU reagierte prompt mit Ablehnung. Albert Stegemann, der in der Unionsfraktion für Gesundheit zuständig ist, sieht darin eine Belastung für die Leistungsträger der Gesellschaft und warnt vor negativen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Statt auf Mehreinnahmen setzt die Union auf Einsparungen und eine effizientere Struktur des Gesundheitswesens. Man habe sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, zusätzliche Belastungen für Beitragszahler zu vermeiden – das gelte weiterhin.
Quelle: welt.de