Die Lösung für Schnarch-Probleme könnte direkt im Sand vor uns liegen. Indische Forscher haben in einer Studie untersucht, ob das Blasen in eine Muschel gegen krankhaftes Schnarchen helfen kann.
In Deutschland ist fast jeder dritte Mann und jede achte Frau von der sogenannten obstruktiven Schlafapnoe (OSA) betroffen. Dabei blockieren die Atemwege im Schlaf immer wieder, was zu Atemaussetzern führt. Die Folgen: lautes Schnarchen, unruhiger Schlaf, Tagesmüdigkeit und ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Schlaganfall.
Für die im European Respiratory Journal erschienene Studie wurden 30 Probanden in zwei Gruppen aufgeteilt. 16 Patienten praktizierten das Muschelblasen je 15 Minuten an fünf Tagen pro Woche über sechs Monate, 14 Patienten traditionelle Atemübungen.
Überraschende Studienergebnisse
Das Ergebnis überrascht: 34 Prozent der Muschelgruppe berichteten von weniger Tagesmüdigkeit und verbesserter Schlafqualität. Auch ihre Sauerstoffwerte und die Atemaussetzer verbesserten sich messbar.
Nach t-online-Angaben hatte die Muschelgruppe fünf weniger Apnoe-Episoden pro Stunde und höhere nächtliche Sauerstoffsättigung. Die Spiralstruktur der Muschel könnte spezielle akustische und mechanische Effekte erzeugen, die das Muskeltraining verstärken.
Das Shankh-Blasen ist seit Jahrtausenden Teil der indischen Kultur. Studienleiter Dr. Krishna K. Sharma erklärte, die Technik erzeuge «starke Vibrationen und Luftwiderstand», was die Muskeln der Atemwege, des Rachens und des Gaumens stärkt.
Experten bleiben vorsichtig
Der Lungen- und Schlafmediziner bezeichnete es als «einfache, kostengünstige Atemtechnik», die Schnarch-Probleme ohne Geräte oder Medikamente lindern könne. Besonders relevant: Laut t-online sind bis zu 60 Prozent der älteren deutschen Männer zwischen 65 und 70 Jahren von Schlafapnoe betroffen.
Internationale Experten finden die Ergebnisse ermutigend. Dr. Erika Kennington von Asthma + Lung UK warnte jedoch: «Aufgrund des geringen Umfangs der Studie» sei es noch zu früh, Muschelblasen als neue Behandlungsoption zu empfehlen.
Dr. Sophia Schiza von der Universität Kreta bezeichnete es als «faszinierende Studie», die möglicherweise ein gezieltes Muskeltraining ermöglicht. Das müsse jedoch in größeren Studien untersucht werden.
Schlafmediziner Dr. Michael Feld sieht Ähnlichkeiten zum australischen Didgeridoo, das ebenfalls die Rachenmuskulatur trainiert. Er warnte jedoch: «Eine Schlafapnoe bekommen Sie damit nicht weg, das kann höchstens in leichten Fällen eine Lösung sein.»
Verwendete Quellen: "BILD", "t-online" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.