Der in Deutschland geborene Thomas Passon, heute 30 Jahre alt, entwickelt sein Unternehmen – PP-POOLS Thomas Passon in Przywor bei Oppeln – seit einigen Jahren mit unglaublicher Effizienz und Erfolg. Obwohl er für einen Unternehmer noch sehr jung ist, hat er bereits viel erreicht und weitaus erfahrenere Firmeninhaber können ihn um seinen Erfolg beneiden. Was ist also das Erfolgsrezept des jungen Unternehmers, abgesehen von seiner charakteristischen Hartnäckigkeit, der Beharrlichkeit bei der Verfolgung seiner Ziele, seinem großen Fleiß, seiner Kreativität und seinem außergewöhnlichen Selbstvertrauen? In einem Interview mit Krzysztof Świerc spricht er über diese und viele andere interessante Fakten aus seinem Leben, die für alle, die erfolgreiche Unternehmer werden wollen, eine Inspiration sein können.
Wo sind Sie aufgewachsen und wo leben Sie heute?
Ich wurde in Goslar in Niedersachsen geboren und lebte dort, bis ich 16 Jahre alt war. Dann kam ich mit meinen Eltern nach Polen, das war vor 14 Jahren, und ich besuchte eine Fachschule für Agrarwirtschaft in Chrosczinna. Damit folgte ich meinem Interesse an der Arbeit in der Landwirtschaft, das mich seit meiner Kindheit begleitet hatte. Als ich noch in Deutschland lebte, hatte ich zwei Leidenschaften: Fußball spielen oder auf dem Feld arbeiten und Traktor fahren. Mehr noch, wenn ich in den Ferien von Deutschland nach Polen kam, tat ich alles, um meinem Onkel auf dem Feld helfen zu können. Ich möchte hinzufügen, dass es damals in Polen noch nicht so viel Digitalisierung gab wie in Deutschland, was mir sehr gefallen hat. Man hat ganz normal miteinander geredet und sich getroffen. Heute ist das leider nicht mehr der Fall. Polen hat in dieser Hinsicht mit der Welt gleichgezogen. Die Menschen treffen sich immer weniger persönlich, sie unterhalten sich mehr über das Internet.
Wann kam der Wunsch auf, Unternehmer zu werden und ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Lassen Sie mich zunächst sagen, dass ich, als ich noch in Deutschland lebte, als kleiner Junge nur davon träumte, einen eigenen Bauernhof zu besitzen. Deshalb hat mein Vater Land gekauft. Er kaufte auch einen alten Viehstall in Przywor mit der Idee, dass wir hier eines Tages einen Bauernhof betreiben und in der Region Oppeln leben würden. Das Ergebnis: Ich kam nach Polen und begann meine Ausbildung an der besagten Fachschule. Doch in der Zwischenzeit eröffnete ich 2012 mit gerade einmal 18 Jahren mein erstes eigenes Geschäft – eine Bar in Przywor, die ich zusammen mit meiner damaligen Verlobten, heute Ehefrau, führte. In meinen Gedanken und in Gesprächen mit Menschen kehre ich sehr gerne zu diesem Lebensabschnitt zurück, denn er war wirklich glücklich und erfolgreich. Mit der Bar konnten wir unseren Lebensunterhalt bestreiten und wir fuhren bereits unser eigenes Auto, obwohl wir noch sehr jung waren, denn meine heutige Frau besuchte damals auch eine technische Schule. Der Besitz dieser Bar verschaffte uns nicht nur Unabhängigkeit und einen angemessenen Lebensstandard, sondern war auch eine ausgezeichnete Lernerfahrung und ein Vorgeschmack auf ein viel größeres Geschäft.
Obwohl Sie die Bar führten, arbeiteten Sie auch ständig auf dem Hof!
Das stimmt, und gleichzeitig haben wir konsequent in unseren Hof investiert. Wir kauften Land, Traktoren und probierten verschiedene Zuchtbetriebe aus. Unter anderem auch die Schweinezucht. Später interessierte ich mich für die Mastrinderzucht, bei der die Tiere sich nicht wie die in Käfigen eingesperrten quälen. Sie sind draußen, sie bewegen sich frei, strotzen vor Freunde und sind gesund. Sie haben einfach ein besseres Leben und ich hatte dadurch ein gutes Gewissen. Als ich jedoch die Fachschule verließ, beschloss ich, eine zusätzliche Stelle als Händler in Oppeln anzunehmen. Und so begann ich mit dem Verkauf von Gartenpools, aber gleichzeitig gab ich meine Rinderzucht nicht auf! Ich habe hart gearbeitet, weil ich schnell zu Geld kommen wollte, um weitere Investitionen tätigen zu können.
Am Ende haben Sie aber Ihren Job als Händler aufgegeben, warum?
Weil ich angefangen habe, ernsthaft mit Kälbern zu handeln. Dazu habe ich mir einen Minivan gekauft und ihn so umgebaut, dass ich legal Tiere von Deutschland nach Polen transportieren konnte. Ich bin dann nach Berlin gefahren, um die Kälber abzuholen, habe sie zu mir gebracht, vier bis sechs Wochen aufgezüchtet und an Landwirte verkauft. Es gab Zeiten, in denen ich zum Beispiel montags um 6 Uhr morgens losgefahren bin, um die Kälber abzuholen, und erst am Dienstag um 6 Uhr morgens wieder zu Hause war. So eine Tour war das! Im Nachhinein betrachtet war es ein sehr interessantes Abenteuer für mich und die 18 bis 20 Kälber, die ich mitnahm.
Doch irgendwann fühlten Sie sich zu einem anderen Geschäft hingezogen.
Unterschwellig fühlte ich mich zu den Pools hingezogen. Vor allem zu denen, die ich als Handler verkauft hatte, weil mir klar wurde, dass man in der Landwirtschaft, die ich auch liebte und immer noch liebe, riesige Mengen Land braucht, um gutes Geld zu verdienen. Das hatte ich nicht und es sah auch nicht so aus, als würde ich es bekommen. Also suchte ich nach einem Ausweg und folglich nach einer anderen Beschäftigung. Eine Tätigkeit, die mir eine Menge Geld einbringen würde. Also machte ich mich mit dem Verkauf von Pools selbstständig. Dies wurde dadurch erleichtert, dass ich die verschiedenen Hersteller kannte und bereits Kunden in Deutschland kannte, denen ich Produkte der jeweiligen Firmen verkauft hatte. Konkret bot ich Polypropylen-Pools an, die mein Unternehmen – PP-POOLS Thomas Passon in Przywor bei Oppeln – heute herstellt.
Doch dann kam die Zeit der Corona-Pandemie und es gab Probleme, aber auch die Kreativität, die Sie in dieser Zeit gezeigt haben.
Die Probleme, die zu dieser Zeit auftraten, waren wirklich ernst. Es ging so weit, dass ich den Kunden eine Frist von vier bis sechs Wochen für die Lieferung eines Pools setzte, und konnte sie trotzdem nicht immer einhalten. So wurde ich in kurzer Zeit unzuverlässig und das lag ja nicht an mir. Die Leute hatten einfach plötzlich mehr Zeit und fingen an, Pools in ihren Gärten zu installieren. Infolgedessen stieg die Zahl der Aufträge beträchtlich an und die Hersteller nahmen alle Aufträge an, weil sie so viel Geld wie möglich und so schnell wie möglich verdienen wollten. Infolgedessen verlängerten sich die Lieferzeiten erheblich, von 12 auf 16 Wochen! Es wurde unangenehm und unprofessionell. Ich war darüber sehr verärgert. Also beschloss ich, Abhilfe zu schaffen und alles aufs Spiel zu setzen. Ich nahm einen Kredit auf, machte ein paar Umbauten und wurde selbst Hersteller von Polypropylen-Pools, was ich bis heute bin. Jetzt entscheide ich über die Qualität und die Fristen. So muss ich mich vor niemandem rechtfertigen, mich nicht schämen usw., und vor allem halte ich mein Wort. Denn das einmal gegebene Wort ist für mich und das Unternehmen, das ich leite, sehr wichtig; es hat sein Gewicht.
Thomas Passon: Ich nahm einen Kredit auf, machte ein paar Umbauten und wurde selbst Hersteller von Polypropylen-Pools, was ich bis heute bin. Jetzt entscheide ich über die Qualität und die Fristen. So muss ich mich vor niemandem rechtfertigen, mich nicht schämen usw., und vor allem halte ich mein Wort. Denn das einmal gegebene Wort ist für mich und das Unternehmen, das ich leite, sehr wichtig; es hat sein Gewicht.
Wie sieht die Herstellung solcher Pools denn aus?
Es handelt sich um vorgefertigte Polypropylenplatten, die wir zu uns holen. Wir bearbeiten sie dann mit speziellen Werkzeugmaschinen und verschweißen sie mit geeigneten Schweißmaschinen. Wir stellen einen Block her, in den wir das so genannte Herzstück, d.h. Rohre, Filtrierung, Beleuchtung u.a. einbringen. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass wir heute bereits über eine so fortschrittliche Technologie verfügen, dass sogar ein Mobiltelefon den gesamten Pool steuern kann – vom Öffnen bis zum Schließen.
Wo befindet sich der Hauptsitz von PP-Pools Thomas Passon und wo finden Sie Ihre Kunden?
Wir sind in Przywor bei Oppeln ansässig – für mich der schönste Ort der Welt in der Gemeinde Tarnau. Und wir haben Kunden von Norwegen bis zum neuesten, für den wir gerade einen Auftrag ausführen – auf der Insel Rhodos. Um genau zu sein, handelt es sich um einen Kunden aus Deutschland, der auch ein Haus auf dieser griechischen Insel besitzt. Natürlich haben wir auch Kunden in ganz Polen – vom Meer bis zu den Bergen, überall dort, wo es möglich ist, einen Pool auszuheben. Ich möchte hinzufügen, dass wir einige sehr bekannte Namen und Persönlichkeiten unter unseren Kunden haben. Zum Beispiel bekannte Models oder Fußballer, von denen einer ein ehemaliger Spieler der ersten deutschen Bundesliga ist.
Warum haben Sie sich entschieden, in Schlesien, in der Region Oppeln, zu arbeiten und nicht in Deutschland, Ihrem Geburtsland?
Für mich ist die Region Oppeln mein Traumort zum Leben und Przywor ist, wie gesagt, für mich der schönste Ort der Welt! Ja, über meine Auffassung von der Schönheit einer Region, einer Stadt, einer Gemeinde oder eines Landes kann man streiten, debattieren, nicht zustimmen. Aber ich sage immer, dass jeder seinen eigenen Geschmack hat und sich von ihm leiten lässt oder zumindest leiten lassen sollte. Mein Geschmack ist wie gesagt und ich schätze Przywor ganz besonders. Es ist der Ort, aus dem meine liebe Familie stammt. Natürlich verstehe ich Menschen, die ihre Heimatstadt wegen des Geldes verlassen, aber für mich persönlich ist Geld, entgegen dem Anschein, nicht alles! Ich lege sehr viel Wert auf Freundschaften, auf Freunde, die ich regelmäßig sehen möchte, nicht nur online, und all das habe ich hier vor Ort.
Wie sehen Sie die Entwicklung Ihres Unternehmens in den kommenden Jahren?
In farbenfrohen Tönen. Ich möchte mein Geschäft erweitern, da wir derzeit nur Gartenpools herstellen. Wir planen jedoch, diese Pools abzudecken und kleinere Pools mit Whirlpools und nicht standardisierten Abmessungen für Hotels, Spas, aber auch für Privatpersonen zu produzieren. Ich möchte hinzufügen, dass wir mit unseren Materialien jede Form und Größe von Pools herstellen können. In dieser Hinsicht sind wir nicht eingeschränkt und das ist ein sehr großer Vorteil des Materials, aus dem wir sie herstellen. Ich sage das, weil es Unternehmen auf dem Markt gibt, die auf bestimmte Modelle oder Formen beschränkt sind. Wir sind es nicht! Wir können uns an die Anforderungen jedes Kunden anpassen.