Die Vogelgrippe breitet sich weiter in Deutschland aus. Seit Anfang September meldeten Behörden 35 Ausbrüche in Geflügelbetrieben - als Vorsichtsmaßnahme wurden bereits über 500.000 Tiere getötet.
Das Saarland verhängte als erstes Bundesland eine strenge Stallpflicht für Geflügel. Hamburg und fast alle Landkreise in Brandenburg folgten mit ähnlichen Anordnungen. Die Maßnahmen sollen den Kontakt zwischen Hausgeflügel und infizierten Wildvögeln verhindern.
Täglich kommen neue Fälle hinzu. Das Friedrich-Loeffler-Institut beschreibt die Infektionslage als «sehr dynamisch». Besonders betroffen sind Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Industrie fordert bundesweite Lösung
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft drängt auf einheitliche Regeln. «Wir plädieren für ein einheitliches, risikobasiertes Vorgehen, um die Tiergesundheit und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Abwarten ist keine Option», erklärte der Verband.
Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) bezeichnete eine landesweite Stallpflicht als «nächste Eskalationsstufe». Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betonte: «Eine Existenzbedrohung für Betriebe darf es nicht geben.»
Landwirte zwischen Schutz und Sorge
Geflügelhalter reagieren unterschiedlich auf die Maßnahmen. Gerhard Lorson aus dem Saarland, der rund 15.000 Hühner hält, zeigt Verständnis: «Sicher ist sicher.» Seine Tiere können nun in einem Wintergarten mit frischer Luft laufen.
Kritischer sieht es Brandenburgs Landwirt Malte Voigts. «Eine Stallpflicht für im Freiland lebende Gänse und Enten ist sicherlich eine nachvollziehbare Maßnahme, aus Sicht des Tierschutzes jedoch problematisch einzustufen», sagte er. Sein Betrieb musste bereits 5.000 Gänse und 3.600 Enten keulen - ein Verlust von rund 730.000 Euro.
Bei Verstößen gegen die Stallpflicht drohen im Saarland Bußgelder von bis zu 30.000 Euro. Die Tierseuchenkasse übernimmt einen Teil der wirtschaftlichen Schäden für betroffene Betriebe.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.














