Sieben von neun Belastungsgrenzen der Erde überschritten

upday.com 5 godzin temu
Wie steht es um die Gesundheit des Planeten Erde? Ein Wissenschafts-Team hat unter Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Belastungsgrenzen untersucht. (Symbolbild) -/Nasa/Goddard Space Flight Center/dpa

Die Mehrheit der lebenswichtigen Funktionen unseres Planeten ist in Gefahr. Dem «Planetary Health Check» des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zufolge sind sieben von neun kritischen Belastungsgrenzen des Erdsystems überschritten - eine mehr als im Vorjahr.

Neu im Gefahrenbereich ist die Ozean-Versauerung, bei der der pH-Wert des Meerwassers sinkt. Der Bericht basiert auf planetaren Belastungsgrenzen - neun Prozessen, die Stabilität, Widerstandsfähigkeit und lebenserhaltende Funktionen des Planeten regulieren.

Direktor warnt vor Destabilisierung

«Mehr als drei Viertel der lebenswichtigen Erdsystem-Funktionen befinden sich nicht mehr im sicheren Bereich. Die Menschheit verlässt ihren sicheren Handlungsraum und erhöht so das Risiko, den Planeten zu destabilisieren», sagte PIK-Direktor Johan Rockström, Co-Autor des Berichts. Der Zustand der Erde verschlechtere sich massiv.

Die sieben überschrittenen Grenzen umfassen Klimawandel, Integrität der Biosphäre, Veränderung der Landnutzung sowie Veränderung der Süßwassersysteme. Hinzu kommen Veränderungen im Stickstoff- und Phosphorkreislauf, Eintrag menschengemachter Substanzen und die Ozean-Versauerung.

Zwei Bereiche noch im sicheren Bereich

Lediglich zwei der ausgewiesenen Belastungsgrenzen liegen noch im sicheren Bereich. Dazu gehören die Belastung durch Aerosole, also Luftverschmutzung, und die Ozonschicht.

Sobald eine Grenze überschritten wird, steigt das Risiko, wichtige Funktionen der Erde dauerhaft zu schädigen. Zudem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Kipppunkte überschritten werden, die Veränderungen unumkehrbar machen.

Fossile Energieträger als Hauptursache

Die Hauptursache für die Ozean-Versauerung ist die Verbrennung fossiler Energieträger, verstärkt durch Abholzung und Landnutzungswandel. Ozeane nehmen große Mengen des menschengemachten Kohlendioxids aus der Atmosphäre auf, wodurch ihr Wasser saurer wird.

Durch diese Faktoren verlieren die Meere zunehmend ihre stabilisierende Rolle im Erdsystem. Die Folgen sind bereits spürbar: Kaltwasserkorallen, tropische Riffe und arktische Ökosysteme geraten unter Druck.

Negative Folgen ergeben sich für ganze Nahrungsketten und die Ernährungssicherheit des Menschen. Winzige Meeresschnecken, sogenannte Flügelschnecken, zeigen bereits Schädigungen an ihren Schalen - sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Fische und Wale.

Experten sehen deutliches Warnsignal

«Die Entwicklung geht eindeutig in die falsche Richtung. Die Ozeane versauern, Sauerstoffwerte sinken, und marine Hitzewellen nehmen zu. Damit wächst der Druck auf ein System, das für stabile Lebensbedingungen auf unserem Planeten unverzichtbar ist», sagte Levke Caesar, Co-Leiterin des «Planetary Boundaries Science Lab» und Leitautorin des Berichts.

Die Versauerung sei ein unübersehbares Warnsignal, dass die Stabilität der Erde in Gefahr sei, erklärte die US-amerikanische Ozeanografin Sylvia Earle von der Initiative «Planetary Guardians».

Forscher sehen Chance zur Umkehr

Trotz der ernsten Diagnose besteht Hoffnung auf eine Trendwende. «Beispiele wie der Rückgang der Luftverschmutzung durch Aerosole und die Erholung der Ozonschicht zeigen, dass wir die globale Entwicklung umsteuern können», sagte PIK-Direktor Rockström.

Der Bericht ist auch ein Appell an Politiker, Wirtschaft und Gesellschaft, die Lebensgrundlagen besser zu schützen. «Auch wenn die Diagnose ernst ist, besteht weiterhin die Chance diese Entwicklung umzukehren», betonte Rockström.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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