Die Gewerkschaft IG Metall drängt die Bundesregierung zu schnellem und entschlossenem Handeln in der aktuellen Stahlkrise. Die Grundstoffindustrie müsse stabilisiert werden, um den gesamten Industriestandort Deutschland zu stärken.
Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: «Die Beschäftigten erwarten Lösungen von der Politik.» Die Stahlindustrie stehe unter enormem Druck, die Verunsicherung unter den Beschäftigten sei riesengroß.
Treffen im Finanzministerium
Kerner nimmt heute an einem wichtigen Vorbereitungstreffen im Bundesfinanzministerium in Berlin teil. Dort beraten Betriebsräte und Gewerkschaften mit Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD).
Das Treffen dient als Vorbereitung für den von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angekündigten «Stahlgipfel». Dort sollen konkrete Lösungsansätze für die krisengeschüttelte Branche entwickelt werden.
Vielfältige Krisenursachen
Die deutsche Stahlindustrie kämpft mit mehreren Belastungen gleichzeitig. Besonders die Krise in wichtigen Abnehmerbranchen wie der Autoindustrie setzt der Branche zu.
Zusätzlich belasten gestiegene Energiepreise, Billigimporte aus China und die Kosten für den Umbau zu klimafreundlicherer Stahlproduktion die Unternehmen. Auch hohe US-Zölle auf Stahlimporte verschärfen die Situation.
Forderung nach Industriestrompreis
Die IG Metall fordert konkrete politische Schritte zur Entlastung. Spätestens zum 1. Januar 2026 müsse ein Industriestrompreis von maximal fünf Cent pro Kilowattstunde eingeführt werden.
Die Bundesregierung arbeitet bereits an einem solchen staatlich geförderten Industriestrompreis. Die EU-Kommission erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen direkte staatliche Subventionen zur Senkung der Strompreise für energieintensive Unternehmen.
Schutz vor Importen gefordert
Kerner sprach sich außerdem für wirksamen Außenhandelsschutz durch verschärfte Handelsschutzinstrumente auf EU-Ebene aus. Zusätzlich seien sogenannte Local-Content-Vorgaben nötig.
«Wir brauchen verbindliche Quoten, Pflichten und Auflagen, bei öffentlichen Ausschreibungen und darüber hinaus, sodass Leitmärkte für grünen Stahl aus heimischer Produktion entstehen», erklärte der Gewerkschaftsvertreter. Diese Lösungen müssten beim heutigen Treffen vorangebracht werden, um sie beim geplanten Stahlgipfel zu finalisieren.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.