Deutschland und Frankreich starten heute in Berlin einen Gipfel zur digitalen Souveränität Europas. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beraten mit EU-Digitalministern und der EU-Kommission über die Unabhängigkeit von US-Tech-Konzernen. Mehr als 1.000 hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden erwartet.
Das Treffen hat Chefsache-Status. Neben Merz und Macron sprechen Vertreter europäischer Unternehmen wie SAP, Telekom und Siemens. Zahlreiche Ankündigungen zu Kooperationen und Investitionen deutscher und französischer Firmen stehen bevor – in Bereichen wie Recheninfrastruktur, Quantentechnologie, Gesundheit, Verteidigung und Drohnen.
«Von diesem Gipfel geht ein klares Signal aus: Wir Europäer können und wollen bei Schlüsseltechnologien zu den Spitzenreitern gehören», sagte Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) vorab. Deutschland und Frankreich wollten Motor für mehr europäische digitale Souveränität sein.
Cloud-Abhängigkeit von US-Anbietern
Die Zahlen zeigen das Ausmaß der Abhängigkeit: Neun von zehn deutschen Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern nutzen Cloud-Dienste, so eine Bitkom-Studie. 89 Prozent der Betriebe sehen bei sich selbst eine Abhängigkeit vom Ausland. Wer Daten in der Cloud speichert, landet meist bei Amazon AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud – obwohl es auch deutsche Anbieter wie die Schwarz-Gruppe oder Ionos gibt.
Industriepräsident Peter Leibinger formulierte vor dem Gipfel klar: Europa sei bei Künstlicher Intelligenz, Mikroelektronik sowie bei Lösungen für Cybersicherheit und digitale Infrastruktur technologisch abhängig.
Konkrete Forderungen und Maßnahmen
Deutschland und Frankreich wollen die EU-Kommission gemeinsam auffordern, darauf hinzuarbeiten, dass kritische Daten innerhalb der EU verbleiben müssen. Datenflüsse in der EU sollen für die Wirtschaft vereinfacht werden. Beide Länder setzen zudem auf Open-Source-Tools für Verwaltungen – Schleswig-Holstein ersetzt bereits Microsoft-Programme wie Outlook, Excel und Word durch alternative Systeme.
Die EU-weite digitale Brieftasche EUDI-Wallet soll beschleunigt werden und Ende 2026 oder Anfang 2027 kommen. Eine gemeinsame deutsch-französische Taskforce soll die Aktivitäten koordinieren.
Beim Thema digitale Souveränität geht es nicht nur um den Speicherort von Daten. Entscheidend ist auch, welche gesellschaftlichen Werte und wirtschaftlichen Interessen in cloudbasierten Systemen und KI-Werkzeugen verankert sind – etwa bei Dokumentenzusammenfassungen oder intelligenten Suchen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.














