Das US-Justizministerium hat Tausende Akten zum Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht – doch mindestens 16 Dateien verschwanden kurz nach der Veröffentlichung wieder von der Website der Behörde. Darunter ein Foto, das US-Präsident Donald Trump, dessen Ehefrau Melania, Epstein und dessen langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell zeigt. Demokraten im US-Kongress werfen dem Justizministerium vor, Dateien gelöscht zu haben.
Eine Stichprobenprüfung der Deutschen Presse-Agentur DPA ergab: Eine neuere Version des ersten Datensatzes vom Samstag enthielt mindestens 16 Dateien weniger als eine frühere Version vom Freitagnachmittag. Neben dem Trump-Foto fehlen auch bestimmte Aufnahmen eines Raums mit einem Massagebett. Das Justizministerium hat bislang keine Erklärung für die verschwundenen Dateien geliefert.
Demokraten fordern Aufklärung
Die demokratischen Vertreter im Repräsentantenhaus-Überwachungsausschuss reagierten scharf. Auf der Plattform X fragten sie: «Was wird sonst noch vertuscht?» Der demokratische Kongressabgeordnete Ro Khanna kritisierte zudem, dass ein 119-seitiges Dokument mit Zeugenaussagen komplett geschwärzt worden sei.
Vize-Justizminister Todd Blanche wies die Vorwürfe zurück. Er sagte dem US-Sender ABC News: «Präsident Trump hat von Anfang an klargestellt, dass er erwartet, dass alle Akten, die freigegeben werden können, auch freigegeben werden – und genau das tun wir.» Seine Behörde habe keine Akten verändert, um den Präsidenten zu schützen, und es werde nichts zurückgehalten.
Das Justizministerium teilte am Sonntag auf X mit, Fotos und andere Materialien würden weiterhin «mit großer Sorgfalt und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen» geprüft und bearbeitet.
Opfer kritisieren Veröffentlichung scharf
Epstein-Opfer üben scharfe Kritik an der Art der Veröffentlichung. Liz Stein, die nach eigenen Angaben in den Neunzigerjahren von Epstein missbraucht wurde, sagte der BBC: «Wir wollen einfach nur, dass alle Beweise für diese Verbrechen ans Licht kommen.» Sie bezeichnete die Veröffentlichung als «ein wirklich dreister Verstoß gegen den Epstein Files Transparency Act».
Jess Michaels, die laut eigener Aussage 1991 von Epstein vergewaltigt wurde, erklärte gegenüber CNN: «Das Justizministerium, das uns eigentlich schützen und für Recht und Ordnung sorgen soll, hat gegen das Gesetz verstoßen.»
Marina Lacerda, die Epstein im Alter von 14 Jahren traf, nannte die Veröffentlichung gegenüber Sky News einen «Schlag ins Gesicht». Viele Opfer seien «geschockt», dass «nichts daran transparent ist».
Hintergrund zur Veröffentlichung
Der «Epstein Files Transparency Act» verpflichtete das Justizministerium, binnen 30 Tagen nach Inkrafttreten alle nicht klassifizierten Ermittlungsakten zu veröffentlichen. Diese Frist ist bereits verstrichen. Ende Freitagnachmittag stellte die Behörde vier Datensätze mit Tausenden Dateien – Fotos und Dokumenten – auf ihrer Website bereit.
Viele der Dokumente sind jedoch stark geschwärzt. Hunderte Seiten wurden komplett unkenntlich gemacht. Auf Fotos wurden Gesichter und Körper mit schwarzen Balken verdeckt. Das Justizministerium begründet dies mit dem Schutz der Identität von Opfern.
In den kommenden Wochen sollen mehrere Hunderttausend weitere Dokumente veröffentlicht werden. Epstein starb vor sechs Jahren im Alter von 66 Jahren in einer Gefängniszelle. Der Sexualstraftäter hatte über Jahre einen Missbrauchsring in New York und Florida betrieben, durch den Dutzende junge Frauen und Minderjährige zu Opfern wurden.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.










