Wohnort entscheidet massiv über Kinderrechte in Deutschland

upday.com 2 dni temu
Eine Studie zeigt erhebliche Unterschiede bei der Umsetzung von Kinderrechten in den Bundesländern (Symbolbild - KI-generiert) Upday Stock Images

Der Wohnort entscheidet in Deutschland massiv darüber, wie gut Kinderrechte umgesetzt werden. Das zeigt der "Kinderrechte-Index 2025" des Deutschen Kinderhilfswerks, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind erheblich – von gleichwertigen Lebensverhältnissen könne keine Rede sein, kritisiert die Organisation.

Der Index untersucht anhand von 101 Indikatoren, wie die Bundesländer die UN-Kinderrechtskonvention umsetzen. Bewertet wurden sechs zentrale Rechte: Beteiligung, Schutz, Gesundheit, angemessener Lebensstandard, Bildung sowie Freizeit und kulturelle Teilhabe. Das Ergebnis offenbart einen "föderalen Flickenteppich" mit teils drastischen Unterschieden.

Große Kluft zwischen den Ländern

In der Spitzengruppe mit überdurchschnittlichen Ergebnissen liegen Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen. Das Mittelfeld bilden Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen. Unterdurchschnittlich schneiden Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt ab.

Die Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerks, Anne Lütkes, sagte bei der Vorstellung: «Von gleichwertigen Lebensverhältnissen kann - insbesondere bezogen auf die Kinderrechte - keine Rede sein.» Der Wohnort entscheide vielfach darüber, inwiefern Kinderrechte verwirklicht würden.

Konkrete Unterschiede im Alltag

Die Unterschiede zeigen sich in vielen Bereichen: Bei Angeboten der frühkindlichen Bildung, bei Mitbestimmungsmöglichkeiten in Kommunen und Schulen, bei der medizinischen Versorgung und bei Kinderschutzsystemen. Berlin punktet etwa mit beitragsfreier Kinderbetreuung und guter kinderärztlicher Versorgung. Hamburg erhält Bestnoten für Beteiligungsrechte auf Bezirksebene und das Recht auf inklusive Schulbildung.

Andere Länder haben deutlichen Nachholbedarf. In Rheinland-Pfalz fehlt es an Kinderärzten und Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. Hessen schneidet bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingskindern und beim Zustand von Schultoiletten schlecht ab. Im Saarland liegt die Säuglingssterblichkeit deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Mehr politischer Wille gefordert

Lütkes betonte, dass die wirksame Umsetzung von Kinderrechten oft mehr vom politischen Willen als von finanziellen Ressourcen abhänge. Kein einziges Bundesland setze Kinderrechte umfassend um. Die Organisation hofft, dass die Länder den Index zum Anlass nehmen, ihre Anstrengungen zu verstärken.

Konkrete Forderungen umfassen die Absenkung des Wahlalters für Landtags- und Kommunalwahlen, bessere Betreuungsschlüssel in Kitas, verpflichtende Kinderschutzkonzepte an Schulen und den Ausbau kommunaler Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut. Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 33 Jahren in Deutschland in Kraft.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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