UN fordern Aufklärung: Münchener soll Palästinenser getötet haben

upday.com 4 godzin temu
Das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) hatte gemeinsam mit palästinensischen Menschenrechtsorganisationen Strafanzeige bei der Bundesanwaltschaft eingereicht. (Archivbild) Christoph Schmidt/dpa

Die Vereinten Nationen fordern eine umfassende Aufklärung schwerer Vorwürfe gegen israelische Scharfschützen in Gaza. UN-Sprecher Stéphane Dujarric verlangte in New York die Untersuchung angeblicher Tötungen unbewaffneter Palästinenser durch die Soldaten.

Gemeinsame Recherchen von Spiegel und ZDF decken auf, dass ein israelischer Scharfschütze aus München mit einem Kameraden mehrfach gezielt Unbewaffnete erschossen haben soll. Dies geht aus einem Videointerview mit dem Kameraden hervor, der sagte, sie hätten nicht gewusst, auf wen sie gefeuert hätten.

Die getöteten Männer seien teilweise unbewaffnet, aber im wehrfähigen Alter gewesen. Der Kamerad bestätigte die gezielten Schüsse auf diese Personen in dem Interview.

Verdacht auf Kriegsverbrechen

UN-Sprecher Dujarric bezeichnete die Berichterstattung und zugehörigen Aufnahmen als «erschütternde Lektüre». Die Tötung von Zivilisten verstoße «eindeutig gegen das humanitäre Völkerrecht», betonte er.

«Das ist ein weiterer Grund, warum es eine Rechenschaftspflicht für alle Verstöße geben muss, die wir in Gaza gesehen haben», erklärte Dujarric. Wichtig sei eine Kooperation der israelischen Behörden bei der Aufklärung - was bislang nicht der Fall sei.

Das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) reichte gemeinsam mit palästinensischen Menschenrechtsorganisationen Strafanzeige bei der Bundesanwaltschaft ein. Die Anzeige richtet sich gegen den aus München stammenden Soldaten wegen Verdachts auf Kriegsverbrechen.

Münchener Scharfschütze im Fokus

Der angebliche Schütze sei laut geleakten israelischen Registerdaten in Deutschland geboren, berichtete das ZDF. «Der heute 25-Jährige ging in München zur Schule», hieß es in dem Bericht.

Nach dem Abitur schloss er sich den israelischen Streitkräften an und ließ sich zum Scharfschützen ausbilden. Er wurde Teil des Fallschirmjägerbataillons 202 und war in Gaza im Einsatz.

Deutsche, die in ausländischen Armeen dienen, riskieren ihre Staatsangehörigkeit. Für Israel gibt es jedoch eine allgemeine Zustimmung des Bundesverteidigungsministeriums zum Dienst in den dortigen Streitkräften.

Bundesanwaltschaft zuständig

Die Bundesanwaltschaft ist für Völkerstraftaten mit Deutschland-Bezug zuständig. Dazu zählen Kriegsverbrechen wie die gezielte Tötung von Zivilisten.

«Die Organisationen fordern die Einleitung völkerrechtlicher Ermittlungen wegen des Verdachts der Begehung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit», teilte das ECCHR mit. Die Anzeige stütze sich auf Beweismaterial aus den Investigativ-Recherchen.

Israels Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. UN-Sprecher Dujarric blieb unklar, ob auch deutsche Behörden ermitteln müssten.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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