Trump drängt bei Gaza-Gesprächen - droht mit Blutvergießen

upday.com 4 godzin temu
Palästinensische Frauen backen Brot in Notunterkunft. Jehad Alshrafi/AP/dpa

Unterhändler Israels und der Hamas starten heute in Ägypten indirekte Gespräche über Donald Trumps Gaza-Friedensplan. Im Mittelpunkt steht zunächst die Freilassung der noch 48 verbliebenen Geiseln gegen eine Waffenruhe und die Entlassung hunderter palästinensischer Häftlinge.

Strittige Punkte wie die Entwaffnung der Hamas und der israelische Truppenrückzug aus Gaza bleiben vorerst ausgeklammert. Vermittler werden mit beiden Seiten separat verhandeln.

Trump erhöht den Druck drastisch

US-Präsident Donald Trump forciert eine schnelle Einigung mit deutlichen Worten. «Mir wurde gesagt, dass die erste Phase diese Woche abgeschlossen sein sollte, und ich bitte alle, SICH ZU BEEILEN», schrieb der Republikaner auf Truth Social.

Er berichtete von «sehr positiven Gesprächen» am Wochenende mit der Hamas und anderen Ländern. Gleichzeitig erneuerte Trump seine Drohung: «SONST WIRD ES ZU MASSIVEM BLUTVERGIESSEN KOMMEN - ETWAS, DAS NIEMAND SEHEN MÖCHTE!»

US-Außenminister fordert Hamas-Entwaffnung

US-Außenminister Marco Rubio stellte in der NBC-Sendung «Meet the Press» klare Bedingungen auf. Die Geiselfreilassung habe oberste Priorität, doch langfristiger Frieden sei nur durch die Entwaffnung von Terrorgruppen möglich.

Anschließend müsse eine technokratische Verwaltung ohne Hamas-Mitglieder im Gazastreifen entstehen. Die Hamas hatte Trumps Plan am Freitag teilweise zugestimmt, die geforderte Waffenabgabe aber nicht explizit akzeptiert.

Verhandlungsdelegationen treffen in Ägypten ein

Eine Hamas-Delegation unter Führung von Chalil al-Haja reiste bereits am Sonntag nach Kairo. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, dass eine Delegation unter Minister Ron Dermer heute nach Scharm el Scheich aufbricht.

Auch US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner werden bei den Gesprächen erwartet. Netanjahu betonte, Israel und die USA wollten die Verhandlungen auf wenige Tage begrenzen.

Zeitplan für Geiselfreilassung steht

Die Zeitung «Israel Hajom» berichtete, die 20 noch lebenden Geiseln sollten binnen 72 Stunden nach einer Einigung freigelassen werden. Die Übergabe der sterblichen Überreste der weiteren 28 Geiseln könnte länger dauern.

Bis zu einer Einigung gilt im Gazastreifen nur eine «Reduzierung des Feuers», keine vollständige Waffenruhe. Nach Hamas-Angaben wurden seit Trumps Aufruf zum Stopp der Bombardierungen dennoch dutzende Palästinenser getötet.

Rotes Kreuz bereitet Übergaben vor

Israels Geisel-Beauftragter Gal Hirsch traf sich am Sonntag mit einem Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes. Es handelte sich um ein «Vorbereitungstreffen» mit Julien Lerisson, dem Chef der IKRK-Delegation in Israel und den Palästinensischen Gebieten.

Bei früheren Geiselfreilassungen während Waffenruhe-Phasen hatten Rote-Kreuz-Vertreter eine zentrale Rolle bei den Übergaben gespielt.

Proteste und internationale Reaktionen

Angehörige von Geiseln und bereits freigelassene Geiseln demonstrierten am Sonntagabend für ein sofortiges Kriegsende. Der im Februar befreite Alexander Trufanov sagte auf dem «Platz der Geiseln» in Tel Aviv: «Wir geloben hier und jetzt: Wir werden nicht ruhen, wir werden nicht schweigen, bis der letzte von ihnen zurückkehrt.»

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich in der ARD-Sendung «Caren Miosga» hoffnungsvoll zu Trumps Friedensplan: «Ich hoffe, dass es gelingt.» Bei einem späteren Wiederaufbau des Gazastreifens sieht er eine führende Rolle für Deutschland.

EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas begrüßte den Plan und betonte die Bedeutung einer Zweistaatenlösung für dauerhaften Frieden. Außenminister Johann Wadephul (CDU) verlängert seine Nahost-Reise und will heute auch nach Israel kommen.

Hintergrund des Konflikts

Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln verschleppt wurden. Das Datum jährt sich am Dienstag zum zweiten Mal.

Seit Kriegsbeginn wurden nach Hamas-Angaben über 67.000 Palästinenser getötet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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