Die Handchirurgin Leila Harhaus-Wähner vom Unfallkrankenhaus Berlin rechnet mit 20 bis 40 Operationen wegen Böllerverletzungen in der Silvesternacht, wie sie der Deutschen Presse-Agentur sagte. Fünf Handchirurgen stehen im Einsatz bereit, um die erwartete Patientenflut zu bewältigen. Der Großteil der Verletzten: betrunkene Männer zwischen 20 und 40 Jahren, die sich selbst verstümmeln.
Normalerweise behandelt die Notaufnahme 100 bis 120 Patienten in 24 Stunden. In der Silvesternacht erwartet das Krankenhaus 250 bis 300 Menschen – darunter auch Schlaganfall- und Herzinfarkt-Patienten. «Für Handchirurgen ist es klar, dass Silvester die arbeitsreichste Nacht sein kann», sagte Harhaus-Wähner.
Die häufigste Verletzungsursache: Böller explodieren in der Hand. Etwa 70 bis 80 Prozent der Verletzungen sind selbst verschuldet. Feuerwerkskörper treffen die restlichen Opfer zufällig – oder Kinder heben Blindgänger auf, die plötzlich detonieren.
Bis Mitternacht bleibt es ruhig, ab ein oder zwei Uhr nachts kommen dann «sehr viele in sehr kurzer Zeit», so die Ärztin.
Lebenslange Folgen
Die Verletzungsmuster sind gravierend: abgetrennte Finger, durchtrennte Sehnen, Verbrennungen, Augenverletzungen. Ärzte können manche Hände nicht retten und müssen sie amputieren.
«Der überwiegende Teil der Verletzungen trägt tatsächlich lebenslange Folgen mit sich, weil die Sprengkraft dazu führt, dass eben nicht nur einzelne Strukturen verletzt sind, sondern immer mehrere. Und das heilt praktisch nie ganz folgenlos ab», erklärte Harhaus-Wähner.
Traumapsychologen stehen im Unfallkrankenhaus bereit, um Patienten und Angehörige zu unterstützen.
Illegale Kugelbomben verschärfen die Lage
Besonders gefährlich sind illegale Kugelbomben. Diese Sprengkörper haben in den vergangenen Jahren eine neue Dimension der Verletzungsschwere gebracht. «Die Patienten mit Verletzungen durch Kugelbomben weisen sehr viel stärkere Verletzungsmuster auf, die auch den ganzen Körper betreffen, weil diese Explosion ungerichtet stattfindet. Und das sind nicht nur Hände und Gesichter, sondern auch Bauch, Beine», sagte die Direktorin der Klinik für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie.
Im vergangenen Jahr verletzte eine Kugelbombe einen Siebenjährigen in Berlin so schwer, dass Dutzende Operationen nötig waren. Das Kind überlebte nur knapp.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
