RSF erobert letzte Regierungsstadt im Sudan

upday.com 3 godzin temu
Im Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan und seinem einstigen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der die RSF kommandiert. (Archivbild) Eva-Maria Krafczyk/dpa

Die paramilitärische Gruppe RSF behauptet, die komplette Kontrolle über El Fascher im Sudan zu haben. Die Miliz teilte am Sonntagmorgen mit, sie kontrolliere nun die Stadt, nachdem sie zuvor das Hauptquartier der Armee eingenommen habe.

El Fascher ist die letzte von der Regierung kontrollierte Großstadt im Südwesten des Landes. Die Hauptstadt des Bundesstaats Nord Darfur wird bereits seit anderthalb Jahren von der RSF belagert.

Die sudanesische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Behauptungen der Miliz. Noch am Samstagmorgen hatte die Armee nach eigenen Angaben zwei schwere Angriffe erfolgreich abgewehrt und dabei zahlreiche RSF-Kämpfer getötet und verletzt.

Zivilisten fliehen aus der umkämpften Stadt

Eine Mitarbeiterin einer internationalen Hilfsorganisation berichtete von Videos fliehender Zivilisten aus El Fascher. Gleichzeitig habe man alle Verbindungen zu den Kontakten in der Stadt verloren.

In El Fascher leben nach UN-Schätzungen noch bis zu 300.000 Menschen unter Bedingungen, die Helfer als humanitäre Katastrophe bezeichnen. Die Stadt stellt die letzte unter Regierungskontrolle stehende Stadt in der Region Darfur dar.

Falls der RSF die vollständige Einnahme der Stadt gelingt, werden schwere Gewalttaten befürchtet. Experten rechnen mit Tötungen, Folter, Vergewaltigungen sowie ethnischen Säuberungen wie in den zuvor eroberten Teilen Darfurs.

Machtkampf zwischen ehemaligen Verbündeten

Im Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan und seinem einstigen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Daglo kommandiert die RSF, die aus arabischen Reitermilizen hervorgegangen ist.

Diesen Milizen wird gemeinsam mit der damaligen sudanesischen Armee ein Genozid an der ethnisch-afrikanischen Bevölkerung in Darfur vorgeworfen. Bei diesem Völkermord vor gut 20 Jahren sollen bis zu 300.000 Menschen ums Leben gekommen sein.

Während die Armee zwischenzeitlich die Hauptstadt Khartum zurückerobern konnte, verfestigte die RSF ihre Kontrolle über die Region Darfur an der Grenze zum Tschad. Beobachter befürchten eine dauerhafte Spaltung des Landes.

Größte humanitäre Krise weltweit

Belastbare Opferzahlen aus dem aktuellen Konflikt existieren nicht. Nach einer von den USA zitierten Schätzung könnten jedoch bis zu 150.000 Menschen ums Leben gekommen sein.

Die UN beschreiben die Lage in dem ostafrikanischen Land als die größte humanitäre Krise der Welt. Mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht, während etwa 26 Millionen Menschen - rund die Hälfte der Bevölkerung - von Hunger bedroht sind.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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