Porsche stemmt sich gegen den Elektrotrend und setzt verstärkt auf Verbrenner-Motoren. Der Strategiewechsel kostet den Stuttgarter Sportwagenbauer zusätzlich 1,8 Milliarden Euro in diesem Jahr. Die Gesamtbelastung für den Konzernumbau steigt damit auf 3,1 Milliarden Euro.
Porsche-Vorstandschef Oliver Blume begründete die Kehrtwende mit veränderten Marktbedingungen. «Aktuell erleben wir massive Umwälzungen im Umfeld der Automobilindustrie, deshalb stellen wir Porsche umfassend neu auf», teilte er mit. Mit dem Schritt reagiere man auf neue Marktrealitäten und Kundenbedürfnisse.
Rückkehr zu Verbrennern beschlossen
Porsche entwickelt neue Nachfolger für Verbrenner-Modelle wie Panamera und Cayenne. Der geplante große Elektro-SUV für den US-Markt kommt zunächst nur als Verbrenner und Plug-in-Hybrid. Die Markteinführung rein elektrischer Fahrzeuge verschiebt sich aufgrund des schleppenden E-Mobilitäts-Hochlaufs.
Die ehrgeizigen Elektro-Ziele sind damit Geschichte. Keine andere VW-Marke hatte sich ambitioniertere E-Auto-Ziele gesetzt. Auch Pläne für eine eigene Batteriefertigung gab Porsche bereits auf.
Milliardenlast drückt Gewinn massiv
Die operative Rendite bricht dramatisch ein. Statt der ursprünglich geplanten fünf bis sieben Prozent erwartet Blume nur noch eine leicht positive bis zwei Prozent Marge. Bei einem Umsatz von 37 bis 38 Milliarden Euro bleibt deutlich weniger Gewinn übrig.
Der Mutterkonzern Volkswagen spürt die Auswirkungen ebenfalls. Die Wolfsburger rechnen mit Belastungen von 5,1 Milliarden Euro und senken ihre operative Umsatzrendite auf zwei bis drei Prozent. Auch die Dachgesellschaft Porsche SE der Eigentümerfamilien kappte ihre Prognose.
Sportwagenbauer in schwerer Krise
Der Absatz schwächelt massiv, besonders in China und den USA. US-Einfuhrzölle belasten das Geschäft zusätzlich. Der Konzernüberschuss von Januar bis Juni stürzte um 71 Prozent auf 718 Millionen Euro ab.
In Stuttgart plant Porsche Stellenstreichungen und weitere Sparprogramme. Im Vorstand gab es zuletzt mehrere Wechsel. Der erfolgsverwöhnte Sportwagenbauer kämpft mit seiner schwersten Krise seit Jahren.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.