Papst Leo XIV. beginnt heute seine erste Auslandsreise und reist für sechs Tage in die Türkei und in den Libanon. Der im Mai gewählte Pontifex will dort für Frieden und Dialog zwischen den Religionen werben – in einer Region, die von Spannungen und Konflikten geprägt ist.
Der erste US-amerikanische Papst der Kirchengeschichte trifft heute in Ankara den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Anschließend reist Leo XIV. nach Iznik, um dort mit Würdenträgern verschiedener orthodoxer Kirchen zusammenzukommen. Die Stadt war vor 1700 Jahren Schauplatz des Konzils von Nicäa im Jahr 325, das zentrale Glaubensinhalte des Christentums definierte.
Ökumene und interreligiöser Dialog
In Istanbul plant der Papst einen Besuch in der Blauen Moschee und will eine katholische Messe in der Volkswagen Arena der Stadt feiern. Die Türkei hat eine muslimische Mehrheit – Schätzungen zufolge leben dort etwa 36.000 Katholiken. Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I., geistlicher Führer der weltweit 260 Millionen orthodoxen Christen, hofft auf neue Impulse für seine Kirche durch den Papstbesuch.
Ab Sonntagnachmittag besucht Leo XIV. den Libanon. Dort will er am Hafen von Beirut beten, der 2020 durch eine verheerende Explosion zerstört wurde. Geplant sind zudem Treffen mit Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen und der libanesischen Jugend. Das Land durchlebt eine schwere Wirtschaftskrise und ist tief gespalten.
Selbstkritische Töne vor der Reise
Vor seinem Aufbruch veröffentlichte der Papst am vergangenen Sonntag ein kurzes Lehrschreiben, in dem er selbstkritische Töne anschlug. Die Kirchen seien an der Glaubenskrise «zumindest mitverantwortlich», schrieb Leo XIV. «Man hat auch statt den barmherzigen Gott zu verkündigen von einem rächenden Gott gesprochen, der Angst einflößt und bestraft», heißt es in dem Schreiben.
Der Vatikan bezeichnete das Programm der Reise als "anspruchsvoll". Die Mission erfüllt Pläne seines im April verstorbenen Vorgängers Franziskus, der sowohl die Türkei als auch den Libanon hatte besuchen wollen. Im Libanon hoffen Christen, die etwa 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen, auf eine Stärkung ihrer Position durch den Papstbesuch.
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