Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtet auf harte Kritik am deutschen Nationalteam. Nach dem glanzlosen 2:0-Sieg in Luxemburg setzt er bewusst auf eine moderate Kommunikationsstrategie. «Am Ende habe ich schon das Gefühl, dass die Mannschaft das gerade nicht verträgt, wenn man jetzt super draufhaut, ehrlich gesagt, sondern wir wollen auch alle gemeinsam erfolgreich sein», sagte Nagelsmann.
Am Montag (20.45 Uhr/ZDF) steht in Leipzig das entscheidende WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei an. Ein Unentschieden reicht der deutschen Mannschaft für den ersten Platz in der Gruppe und die direkte WM-Teilnahme. Eine Niederlage würde dagegen ein riskantes Playoff-Szenario bedeuten. «Im Endeffekt ist Fußball Ergebnissport. Wir haben Druck in dieser Gruppe, den wir uns auch natürlich selber ein bisschen eingebrockt haben», räumte der Bundestrainer ein.
Die deutsche Mannschaft präsentiert sich sieben Monate vor der WM als fragiles Gebilde. Nach vier glanzlosen Siegen in Serie fehlen wichtige Stammspieler wie Marc-André ter Stegen, Antonio Rüdiger, Jamal Musiala und Kai Havertz. Kapitän Joshua Kimmich laboriert an einer Knöchelverletzung, Nico Schlotterbeck an einer Fußblessur. Nagelsmann zeigte sich «vorsichtig optimistisch» für Schlotterbecks Einsatz, bei Kimmich ist er «vorsichtig skeptisch».
Woltemade als WM-Versicherung
Stürmer Woltemade von Newcastle United entwickelt sich zur Hoffnung für Nagelsmann. Der 23-jährige und 1,98 Meter große Angreifer erzielte die letzten drei Tore der DFB-Elf – das 1:0 in Nordirland und den Doppelpack in Luxemburg. «Ich freue mich. Er hat ähnliche Chancen gehabt in der Nations League, die er auch zu seinem Leidwesen noch nicht genutzt hat. Jetzt ist er halt super drin, auch in Newcastle, daher ist er wichtig für uns», lobte Nagelsmann.
Für das Slowakei-Spiel mahnte der Bundestrainer Realismus an. «Wir haben keine Phase, wo wir den Gegner aus dem Stadion schießen, sondern wir müssen uns Dinge erarbeiten. Das müssen wir von Beginn an machen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen werden», sagte Nagelsmann. Die Mannschaft verfüge zwar über eine gewisse DNA aus Spielern von Top-Clubs, müsse sich den Erfolg aber hart erarbeiten.
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