Nach vier Jahren: Rahmedetalbrücke auf A45 im Sauerland wieder offen

Die A45 im Sauerland ist nach vier Jahren Sperrung wiedereröffnet worden (Symbolbild - KI-generiert) Upday Stock Images

Nach vier Jahren Sperrung hat die Rahmedetalbrücke auf der A45 im Sauerland heute um 11:15 Uhr wieder für den Verkehr geöffnet. Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (beide CDU) durchschnitten symbolisch das Band für die 170 Millionen Euro teure Neubaustrecke. Die vierjährige Planungs- und Bauzeit gilt als Rekord für ein Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung in Deutschland.

Behörden sperrten die Brücke im Dezember 2021 plötzlich wegen akuter Einsturzgefahr. Für die Region bedeutete das einen massiven Einschnitt: Die A45 ist die einzige Nord-Süd-Verbindung des Sauerlands mit dem Ruhrgebiet und Hessen.

Vier Jahre Chaos für die Region

Täglich mussten 20.000 Autos und Lastwagen über kleine Umgehungsstraßen durch Ortschaften und Wohngebiete ausweichen. Das führte zu Lärm, Abgasen und Dauerstau. Wirtschaftsverbände berichteten von massiven Auswirkungen auf Lieferketten und zweistelligen Umsatzeinbußen bei Unternehmen.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft bezifferte den wirtschaftlichen Schaden für die Betriebe in der Region auf rund 1,5 Milliarden Euro. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer (SPD) blickt nun optimistisch in die Zukunft «in der unsere Region wieder frei durchatmen kann».

Forderung nach neuem Tempo-Standard

Bundesverkehrsminister Schnieder lobte die schnelle Umsetzung: «Wir können Tempo in Deutschland», sagte er.

Der Automobilclub ADAC fordert, dass die Baugeschwindigkeit der Rahmedetalbrücke kein Einzelfall bleiben darf. Roman Suthold, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Umwelt beim ADAC Nordrhein, erklärte: «Eine Bauzeit zwischen zwei und drei Jahren muss der Maßstab für zukünftige Brückenersatzbauwerke sein» Der integrierte Ansatz – Planung und Bau durch einen Auftragnehmer – habe sich bewährt. «Diese integrierte Vorgehensweise spart Zeit, reduziert Kosten und minimiert Schnittstellenprobleme», so Suthold.

Massive Probleme bei NRW-Brücken

Die schnelle Umsetzung war möglich durch rasche politische Entscheidungen unter hohem öffentlichem Druck sowie Bonuszahlungen an die beteiligten Baufirmen für zügige Fertigstellung.

Die Dringlichkeit ist enorm: «Die Rahmedetalbrücke war nur die Spitze des Eisbergs. Fast jede zehnte Autobahnbrücke in NRW hat ihre geplante Lebensdauer schon überschritten und liegt auf der Intensivstation», warnte Suthold.

Bundesweit befinden sich rund 3.000 der etwa 28.000 Autobahnbrücken in ungenügendem oder unbefriedigendem Zustand. 20 der 100 marödesten Autobahnbrücken Deutschlands stehen in NRW. 61 Prozent aller Autobahnbrücken im Bundesland müssen in den kommenden 20 Jahren dringend modernisiert werden.

Arbeiten noch nicht abgeschlossen

Trotz der Wiedereröffnung ist das Projekt noch nicht vollständig abgeschlossen. Aktuell ist nur die erste Brückenhälfte fertiggestellt, Baufirmen arbeiten noch am zweiten Brückenteil. Die kompletten Arbeiten enden erst Ende 2026.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.