Der Modekonzern Hugo Boss krempelt seine Strategie um und nimmt dafür 2026 bewusst Umsatz- und Gewinneinbußen in Kauf. Das Unternehmen mit Sitz in Metzingen kündigte am Dienstagabend eine dreijährige Neuausrichtung mit dem Namen "Claim 5 Touchdown" an. Die Strategie soll «den Weg für nachhaltiges, profitables Wachstum ebnen», wie Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam mitteilten.
Hugo Boss rechnet für 2026 mit einem Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Grund ist die geplante Umgestaltung von Marke, Sortiment und Vertriebskanälen. Der Betriebsgewinn (EBIT) soll 2026 auf 300 bis 350 Millionen Euro sinken – nach 361 Millionen Euro im Jahr 2024.
Das Unternehmen plant, die Bruttogewinnmarge durch effizientere Beschaffung, teilweise Preiserhöhungen und weniger Rabattaktionen zu verbessern. «2026 wird ein Jahr der Anpassung sein, in dem das Geschäft durch die Straffung von Prozessen, die Überarbeitung des Sortiments und die Optimierung des Vertriebsnetzwerks gestärkt wird», heißt es in der Mitteilung aus Metzingen. Der freie Cashflow soll ab 2026 durchschnittlich rund 300 Millionen Euro betragen.
Spannungen mit größtem Aktionär
Die Strategie-Ankündigung erfolgt inmitten eines Konflikts mit dem größten Aktionär. Die britische Frasers Group, die über 25 Prozent der Hugo-Boss-Aktien hält, hatte am Freitag dem Aufsichtsratsvorsitzenden Stephan Sturm das Misstrauen ausgesprochen und mit seiner Abberufung gedroht. Das von Unternehmer Mike Ashley kontrollierte Unternehmen – zu dem Marken wie House of Fraser und Sports Direct gehören – hatte bereits im Juli gefordert, Hugo Boss solle auf Dividendenzahlungen verzichten und stattdessen Wachstum priorisieren.
Sturm, der frühere Fresenius-Chef, bekräftigte nun seine Position. «Stephan Sturm steht zu seiner Verantwortung als Aufsichtsratsvorsitzender und hat die feste Absicht, dieses Amt weiter auszuüben», teilte Hugo Boss in einer separaten Erklärung mit.
Rückkehr zum Wachstum ab 2027
Für 2027 prognostiziert der Vorstand um Daniel Grieder eine Rückkehr auf den Wachstumspfad mit verbesserter Profitabilität. Im laufenden Jahr erwartet Hugo Boss einen Umsatz von rund 4,2 Milliarden Euro – nach 4,3 Milliarden Euro 2024. Das EBIT soll 2025 auf 380 bis 440 Millionen Euro steigen.
Die Details der neuen Strategie will das Unternehmen am Mittwoch vorstellen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
