Eine querschnittsgelähmte Ingenieurin aus Deutschland hat Geschichte geschrieben: Michaela Benthaus flog am Samstag als erste Rollstuhlnutzerin ins Weltraum. Die 33-Jährige startete mit fünf weiteren Passagieren. Das Team flog an Bord der autonomen Raumkapsel "New Shepard" des US-Unternehmens Blue Origin von West-Texas aus ins All.
Der Flug dauerte elf Minuten und erreichte eine Höhe von rund 100 Kilometern. Dort erlebte Benthaus mehr als drei Minuten Schwerelosigkeit und konnte die Erde von oben betrachten. Neben der Ingenieurin von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) war mit Hans Königsmann ein zweiter Deutscher an Bord – ein ehemaliger SpaceX-Ingenieur, der bis 2021 für das Konkurrenzunternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk arbeitete.
Begeisterung nach der Landung
Nach der erfolgreichen Rückkehr zeigte sich Benthaus überwältigt. «Ehrlich, das war die coolste Erfahrung aller Zeiten», sagte sie. Vor dem Flug hatte sie betont: «Ich denke, man soll seine Träume nie aufgeben. Es gibt manchmal die kleine Chance, dass sie wahr werden.»
Auch Königsmann war beeindruckt von dem Erlebnis. «Die Erde und die Atmosphäre zu sehen ist fantastisch, aber der schwarze Hintergrund ist intensiver als ich dachte», berichtete er nach der Landung.
Historischer Moment für Inklusion
Benthaus, die aus Kiel stammt, ist seit einem Mountainbike-Unfall im Jahr 2018 querschnittsgelähmt. Sie sagte der Associated Press vor dem Flug: «Es gibt quasi keine Geschichte von Menschen mit Behinderungen, die ins All fliegen.» Sie hatte nie wirklich gedacht, dass ein Raumflug für sie möglich wäre: «Ich habe nie wirklich gedacht, dass ein Raumflug eine echte Option für mich wäre, denn selbst als super gesunder Mensch ist es so kompetitiv, nicht wahr?»
Blue Origin hatte für Benthaus kleinere Anpassungen vorgenommen, darunter ein Transferbrett für den Wechsel zwischen Luke und Sitz sowie einen Teppich für ihren Rollstuhl beim Ausstieg. Blue Origin hatte bereits einen Aufzug zur Startrampe installiert. Königsmann fungierte als Notfallhelfer für Benthaus während des Flugs und beim Ausstieg.
Die Ingenieurin hofft, dass ihr Flug einen Wendepunkt markiert. «Ich hoffe wirklich, dass es sich öffnet für Menschen wie mich, ich hoffe, ich bin nur der Anfang», sagte sie der Associated Press. Ihr Ziel ist es, den Weltraum für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen.
Kritik am Weltraumtourismus
Es war der 16. bemannte Flug von Blue Origin, dem Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Etwa 80 zahlungskräftige Kunden hat das Unternehmen seit dem ersten Flug 2021 bereits ins All befördert – darunter prominente Persönlichkeiten wie Musikerin Katy Perry und Schauspieler William Shatner. Die genauen Ticketpreise hält Blue Origin geheim.
Blue Origin brach den ersten Startversuch am Donnerstag weniger als eine Minute vor dem geplanten Abheben ab. Blue Origin sprach von «einem Problem mit unseren eingebauten Überprüfungen vor dem Flug».
Die kommerziellen Weltraumflüge stehen in der Kritik. Kritiker bemängeln den geringen wissenschaftlichen Nutzen, die Umwelt- und Klimabelastung sowie den elitären Charakter der Angebote, die als unnötiger Weltraumtourismus für Superreiche charakterisiert werden.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.















