Vor dem Oberlandesgericht Celle hat am Dienstag der Prozess gegen einen 35-jährigen Libanesen begonnen. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, seit 2022 logistisch die Hisbollah unterstützt zu haben – konkret durch die Beschaffung von Drohnenteilen im Wert von rund 1,4 Millionen Euro. Die Anklage lautet auf Beihilfe zum versuchten Mord, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Verstöße gegen EU-Embargobestimmungen.
Der verheiratete Vater von zwei Kindern soll in rund 50 Einzelfällen Komponenten für das Drohnenprogramm der schiitischen Miliz beschafft haben. Laut Bundesanwaltschaft handelte er zunächst von Spanien aus, später von Deutschland. Zu den beschafften Teilen zählen Motoren, Propeller, Neigungsmesser, Epoxidharz, Benzinschläuche und Batterien. Die Lieferungen seien über Scheinfirmen und verdeckte Transportwege organisiert worden, unter anderem über den Hamburger Hafen oder per Luftfracht in den Libanon.
Der Vorfall in Israel
Im Oktober 2024 explodierte eine Drohne im dritten Stock eines Seniorenheims in der israelischen Küstenstadt Herzlia nahe Tel Aviv. Rund 200 Bewohner lebten zu diesem Zeitpunkt in der Einrichtung, niemand wurde verletzt. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Hisbollah die vom Angeklagten gelieferten Teile für solche Angriffe nutzte. Die Terrororganisation verfüge über ein Arsenal von 10.000 Drohnen und richte sich mit ihren Angriffen gegen militärische wie zivile Ziele in Israel.
Video aus der Vergangenheit
Als Beweismittel zeigte das Gericht ein Video von der Beerdigung des Onkels des Angeklagten. Die Aufnahme zeigt den 35-Jährigen in Militäruniform, umgeben von Hisbollah-Symbolen in den Farben Grün und Gelb, während er eine Rede hält. Der Angeklagte erklärte, er sei von der Familie unter Druck gesetzt worden, dort zu erscheinen. Ein Hisbollah-Anhänger habe ihm die Uniform gegeben und die Rede geschrieben. Es sei das einzige Mal gewesen, dass er so gekleidet war.
Der Angeklagte bestritt eine Nähe zur Hisbollah. Er habe Konflikte mit Anhängern der Miliz in seiner Familie gehabt – ein Cousin habe ihn beispielsweise kritisiert, weil er Musik gehört oder alkoholfreies Bier einer Marke getrunken habe, die auch alkoholische Getränke verkauft. Sein Onkel sei zwar für die Hisbollah tätig gewesen, habe darüber zu Hause aber nie gesprochen. Seinen Vater, der laut Bundesanwaltschaft im militärischen Arm der Organisation aktiv gewesen sein soll, habe er nie kennengelernt – er starb, als der Angeklagte drei Jahre alt war.
Der Mann lebte bis zu seiner Verhaftung im Sommer 2024 bei seiner älteren Schwester in Salzgitter und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Verlesung der Anklage dauerte zwei Stunden. Der Angeklagte kommunizierte über drei Dolmetscher auf Arabisch – einen für die Verständigung mit seinen Verteidigern, zwei weitere für den Senat. In einer Woche will er sich zu den konkreten Vorwürfen äußern. Der Prozess ist bis August kommenden Jahres angesetzt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
















![[FOTO] Kawa i ciastko na pomoc niepełnosprawnym](https://www.emkielce.pl/media/k2/items/cache/666c2dcb67925d551e82ee15486658cc_XL.jpg)