Borussia Dortmund hat zum Champions-League-Auftakt gegen Juventus Turin ein spektakuläres 4:4 erkämpft und dabei eine bittere Lehrstunde erhalten. Der BVB gab eine komfortable 4:2-Führung in der dramatischen Nachspielzeit noch aus der Hand und verpasste damit den ersten Sieg gegen den italienischen Traditionsclub seit 1997.
«Dieses Spiel müssen wir zu 100 Prozent gewinnen», sagte Torschütze Karim Adeyemi enttäuscht nach dem Abpfiff. «Am Schluss sind wir 4:2 vorne und wir müssen das nach Hause bringen, ganz einfach. Dann sind wir auch alle glücklich.»
Völlig erschöpft und fassungslos standen die Dortmunder Spieler am Ende auf dem Platz. Vor 41.497 Zuschauern im stimmungsvollen Juventus Stadium erlebten sie ein außergewöhnliches Spiel mit acht Toren ausschließlich in der zweiten Hälfte.
Torlose erste Hälfte
Die erste Hälfte blieb ereignisarm und ohne nennenswerte Höhepunkte. BVB-Torwart Gregor Kobel musste lediglich bei einem abgefälschten Distanzschuss von Khéphren Thuram seine Klasse zeigen. Bei sommerlich-warmen Temperaturen im Piemont entwickelte sich eine zerfahrene Partie ohne echte Torchancen.
Juventus ging zunehmend in die Offensive und zeigte ansehnliche Ballstafetten. Wirklich gefordert war Kobel jedoch nicht mehr, auch ein Schuss des ehemaligen Leipzigers Loïs Openda stellte den Schweizer nicht vor Probleme.
Torfestival nach der Pause
Adeyemi eröffnete in der 52. Minute den Torregen. Der 23-Jährige verwandelte eine Vorlage von Serhou Guirassy präzise von der Strafraumgrenze ins Toreck und ließ sich euphorisch vor der Dortmunder Fankurve feiern.
Kenan Yildiz glich in der 63. Minute mit einem Traumtor für Juventus aus. Doch Felix Nmecha stellte nur zwei Minuten später die Dortmunder Führung wieder her und sorgte für erneuten Jubel bei den BVB-Anhängern.
Das Spiel entwickelte sich zu einer großen Fußball-Show mit offenem Visier. Dusan Vlahović traf drei Minuten nach seiner Einwechslung zum 2:2-Ausgleich für Turin und bewies seine Torgefährlichkeit als Joker.
Dramatisches Finale
Yan Couto nutzte einen Abwehrfehler und schoss Dortmund in der 74. Minute mit einem präzisen Schuss ins kurze Eck erneut in Führung. Ramy Bensebaini erhöhte in der 86. Minute per Handelfmeter auf 4:2 und schien die Entscheidung herbeigeführt zu haben.
Doch Juventus schlug in der Nachspielzeit doppelt zurück. Vlahović verkürzte in der 94. Minute auf 3:4, ehe Lloyd Kelly in der 96. Minute den spektakulären 4:4-Ausgleich erzielte und die Dortmunder völlig fassungslos zurückließ.
«Da musst du erwachsener spielen», schimpfte Kobel nach dem Abpfiff. «Das darf nicht passieren, dass wir hier noch unentschieden spielen, nachdem wir so ein geiles Spiel gemacht haben und drei wichtige Punkten einfahren können.» Trainer Niko Kovac zeigte sich ebenfalls enttäuscht: «Was nicht gut war, sind die letzten vier Minuten. Das ist das, was weh tut.»
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.