Amputationen verdoppelt: Niederlande vor letztem Silvester – DE-Rekordimport

upday.com 5 godzin temu
Deutschland importiert 2024 Rekordmengen an Feuerwerk trotz Warnungen vor Tierleid (Symbolbild - KI-generiert) AI Generated Stock Image

Die Nachfrage nach Silvester-Feuerwerk in Deutschland hat einen Rekord erreicht: Zwischen Januar und September importierte das Land mehr als 42.400 Tonnen – fast zwei Drittel (62,6 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt meldet. Während Deutschland auf eine der größten Böller-Nächte zusteuert, bereiten sich die Niederlande auf ihr letztes Silvester mit privatem Feuerwerk vor: Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 gilt dort ein landesweites Verbot.

Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, warnt eindringlich: «Silvester ist eine Katastrophe für Tiere.» Die kriegsähnliche Böllerei löse tödliche Panik aus – anders als natürliche Gewitter, an die Tiere gewöhnt seien. Genaue Zahlen über verletzte oder getötete Tiere gebe es nicht, so Hackländer.

Energiereserven werden aufgezehrt

Besonders dramatisch sind die Folgen für Tiere, die im Winter auf Sparflamme leben. Wildtierbiologen erklären: «Eine Kohlmeise verliert schon in einer normalen Nacht etwa zehn Prozent ihres Körpergewichts.» Der tagelange Aufruhr rund um Silvester erhöht den Grundumsatz massiv – kleine Vögel wie Zaunkönige oder Wintergoldhähnchen können die verlorene Energie bei Kälte kaum wieder auffüllen.

Der Naturschutzbund Hessen berichtet: «Jedes Jahr berichten Ornithologen am 1. Januar von erkennbar verstörten Vogelschwärmen und von fluchtartig verlassenen, leergefegten Ruheplätzen, die sonst immer voll sind mit überwinternden, rastenden Vogelscharen.» Auch größere Tiere leiden: Igel erwachen aus dem Winterschlaf, Rehe und Wildschweine fliehen und verbrauchen wertvolle Fettreserven. Bei Rehkitzen sinken dadurch die Überlebenschancen im Frühling, da die erste Muttermilch oft aus diesen Reserven stammt.

Niederlande: Drastischer Anstieg bei Verletzungen

In den Niederlanden fürchten Feuerwehr, Krankenhäuser und Polizei eine besonders schwierige Silvesternacht. Die Feuerwerk-Industrie rechnet mit rund 20 Prozent mehr Verkäufen als im Vorjahr. Gleichzeitig beschlagnahmte die Polizei bis Mitte Dezember über 65.000 Kilogramm illegales Feuerwerk – verglichen mit knapp 46.000 Kilogramm im Vorjahr. Die illegalen Böller hätten eine immense Sprengkraft, vergleichbar mit Bomben und Granaten, warnt die Polizei.

Die Vereinigung für Handchirurgie meldet einen alarmierenden Trend: Von November bis Mitte Dezember verloren mehr als doppelt so viele Kinder und Jugendliche eine Hand, Finger oder einen Arm durch explodierende Böller wie im Vorjahreszeitraum. Zehn Jugendliche erlitten dieses Jahr Amputationen – 2024 waren es vier. Schwere Böller sind in den Niederlanden bereits seit Jahren verboten, doch Privatpersonen kaufen sie legal in Belgien und Deutschland und schmuggeln sie über die Grenze.

Wandel ist möglich

Das niederländische Parlament beschloss das Verbot im Frühjahr – unterstützt von 62 Prozent der Bevölkerung, wie eine Umfrage des Instituts I&O Research zeigt. Professionelle Feuerwerksshows bleiben erlaubt, benötigen aber eine Genehmigung. Jahre lang hatten Ärzte, Polizei, Kommunen sowie Tier- und Umweltschützer für ein Verbot plädiert, nachdem es regelmäßig zu Angriffen auf Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern sowie zu Verletzten und Toten kam.

Der Nabu Hessen sieht darin ein Signal: «Traditionen ändern sich, insbesondere, wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind.» Das schöne Gemeinschaftserlebnis könne auch anders gestaltet werden – «das Jahr muss nicht im großen Krach enden», so der Naturschutzbund.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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