500.000 Euro Umweltpreis für Klimaforschung und Rostschutz

upday.com 4 godzin temu
Wissenschaftlicher Kampf dem Rost: Der verursacht allein in Deutschland einen volkswirtschaftlichen Schaden zwischen 100 und 150 Milliarden Euro pro Jahr. Kerstin Heemann/DBU/dpa

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeichnet in diesem Jahr innovative Ansätze im Klimaschutz und bei der Ressourcenschonung aus. Die Schweizer Klimaforscherin Sonia Isabelle Seneviratne (51) und das Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel (59) und Birgitt Bendiek (58) des Gelsenkirchener Stahlverzinkungsunternehmens Zinq erhalten den Deutschen Umweltpreis 2024.

Die Preisträger teilen sich die mit 500.000 Euro dotierte Auszeichnung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird den Preis am 26. Oktober in Chemnitz überreichen.

Revolutionäres Mikrozink-Verfahren

Das Unternehmen Zinq hat ein patentiertes Verzinkungsverfahren namens Mikrozink entwickelt, das erheblich weniger Ressourcen verbraucht. «Mikrozink ist mittelständische Pionierarbeit», lobt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. «Wir benutzen mit unseren Oberflächen 80 Prozent weniger Material und schaffen damit eine Oberfläche, die nur ein Zehntel so dick ist wie ein menschliches Haar, aber ohne dass dies zulasten der Schutzwirkung geht», erklärt Geschäftsführer Baumgürtel.

Rost verursacht nach Angaben der Welt-Korrosions-Organisation und der Max-Planck-Gesellschaft allein in Deutschland einen volkswirtschaftlichen Schaden zwischen 100 und 150 Milliarden Euro pro Jahr. Ohne Verzinkung würden Stahlbauwerke wie Maschinen, Fahrzeuge oder Geländer durch Kontakt mit Sauerstoff rosten.

DBU-Generalsekretär Bonde lobte das zirkuläre Geschäftsmodell des Unternehmens als «inspirierendes Vorbild für eine rohstoffintensive Branche». Das neue Verfahren benötigt zudem weniger Energie als herkömmliche Methoden.

Bahnbrechende Klimaforschung

Seneviratne erhält die Auszeichnung für ihre Erkenntnisse zum Zusammenspiel zwischen Bodenfeuchte, Pflanzen und Atmosphäre. «Mit wissenschaftlicher Beharrlichkeit hat sie ein Bewusstsein für entscheidende Faktoren der Erderwärmung geschaffen. Durch sie wissen wir, wie bedeutsam Bodenfeuchte als Schlüsselvariable des Klimasystems ist», betont Generalsekretär Bonde. Die Vizepräsidentin des Weltklimarats IPCC und Professorin an der ETH Zürich hat erforscht, wie trockene Böden Hitzewellen verstärken können.

«Droht eine Pflanze zu verdursten, macht sie dicht, um die Feuchtigkeit zu halten», erklärte Seneviratne. Dadurch komme aber auch die CO2-Aufnahme für die Photosynthese zum Erliegen, und die Vegetation verliere ihre Leistung als CO2-Senke.

Die Forscherin verglich den Effekt mit dem menschlichen Körper: «Solange wir schwitzen haben wir einen Mechanismus, der den Körper eigentlich kühlt. Aber sobald wir nicht mehr schwitzen können, weil wir zu wenig getrunken haben, dann gibt es das Risiko von einem Hitzeschlag.»

Wissenschaft unter Druck

Bonde betonte, dass faktenbasierte Forschung und Kommunikation entscheidend für die Bewältigung der Klimakrise seien. «Der Preis würdigt ganz bewusst die internationale Wissenschaft, insbesondere die Klima-Wissenschaft», sagte er mit Blick auf den zunehmenden Druck durch Falschmeldungen und Verschwörungstheorien.

Der Deutsche Umweltpreis gilt als eine der höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas. Die DBU vergibt ihn jährlich für entscheidende und vorbildliche Leistungen zum Schutz und Erhalt der Umwelt.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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