Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, droht der Deutschen Post mit empfindlichen Strafen wegen anhaltender Serviceprobleme. «Wenn die Post unseren Anordnungen dann nicht nachkommt, kann das im Extremfall teuer für sie werden», sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Hintergrund: Die Beschwerden über den Konzern haben im ersten Halbjahr 2025 einen neuen Höchstwert erreicht.
Die Bundesnetzagentur registrierte 22.981 Beschwerden zu Postdienstleistungen – 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 89 Prozent der Kritik richtete sich gegen den Marktführer Deutsche Post/DHL. Müller betonte: «Wir wollen, dass die Post ihre Dienstleistung verbessert. Das hat sie uns auch zugesagt.»
Falls die versprochenen Verbesserungen ausbleiben, werde die Behörde handeln. «Wenn das nicht eintritt, haben wir Möglichkeiten laut dem Gesetz, und die werden wir nutzen», so Müller weiter. Die möglichen Strafen können nach dem novellen Postgesetz bis zu zehn Millionen Euro betragen.
Automaten statt Filialen
Offen zeigte sich der Behördenchef gegenüber dem Vorhaben der Post, Filialen durch Automaten zu ersetzen. «Viele Leute, die tagsüber arbeiten, haben keine Chance, zu den Öffnungszeiten in eine Postfiliale zu gehen», erklärte Müller. Gut gemachte Automaten mit 24-Stunden-Service seien in solchen Fällen eine gute Lösung.
Allerdings stellte Müller klare Bedingungen: Die Post müsse echte Anstrengungen unternehmen, vor Ort eine Filiale zu etablieren. Erst wenn dies nachweislich keinen Erfolg hatte, könnten Automaten nach Rücksprache mit der Kommune genehmigt werden. «Automaten sind besser als gar keine Post vor Ort», so der Netzagentur-Chef.
Seit einer Gesetzesnovelle im Januar können automatisierte Stationen offiziell als Postfilialen anerkannt werden. Bis Ende September gingen bei der Bundesnetzagentur 629 entsprechende Anträge ein. 72 wurden genehmigt, vier zurückgezogen. Die Post ist gesetzlich verpflichtet, in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern eine Filiale zu unterhalten – diese Vorgabe hält der Konzern seit Jahren nicht mehr ein.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.












